Vor rund 3 Jahren hörte meine beste Freundin mit der Pille auf und hatte damals arge Probleme, überhaupt wieder einen normalen Zyklus zu bekommen. Es hat in etwa 2 Jahre gedauert, bis sie dann plötzlich unverhofft schwanger wurde.
Da keimte in mir der Gedanke: „Was, wenn das auch bei mir so ist“? Ok, das klingt jetzt irgendwie echt übel und hart, aber wem ging es noch nicht so? Hand aufs Herz!
Ich fasste also den Entschluss, die Pille abzusetzen und meinen Körper kennenzulernen. Wie er ist ohne die ganzen Hormone, die ich seit fast 14 Jahren durchweg in mich reinfrass? Und ich kann euch sagen, was für eine große Scheiße. Ich kam plötzlich in die Pubertät – mit 26!!! Mal eben 12 Jahre zu spät.
Pickel und Stimmungsschwankungen hatten mich fest im Griff. Das ist genauso unangenehm, wie es klingt. Meine Angst, dass meine Tage unregelmäßig kommen, war völlig unbegründet. Ab dem 1. Zyklus nach dem Absetzten der Pille, kamen sie pünktlich. Ich kann bis heute meine Uhr danach stellen.
Heute geht es mir besser denn je, nachdem die „Pubertät“ dann endlich überstanden war. Ohne diese Hormone habe ich plötzlich quasi keine Beschwerden mehr. Und meine Lust steigerte sich gefühlt ins Unermessliche.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich angefangen, mich mit meinen fruchtbaren Tagen zu beschäftigen. Wann sind sie und ab wann ist die Gefahr am größten Schwanger zu werden? Also habe ich in der Zeit mit Kondom verhütet und mir auch gedacht, wenn es passieren sollte, bin ich bereit. Dann kam aber die Trennung von meinem Mann und das Thema rutschte erstmal in den Hintergrund. Mit der Pille wieder anfangen wollte ich unter keinen Umständen. Schnell merkte ich, dass mit meinem neuen Partner das Thema Kinder in die Tat umgesetzt werden kann. Ich war und bin mir auch jetzt noch sicher, dass es die richtige Entscheidung ist.
Jedoch wollte ich erst geschieden sein, bis ich ernsthaft daran arbeiten wollte; diesem Stress wollte ich mich nicht aussetzen. Wenn man nämlich noch verheiratet ist und das Kind eines anderen bekommt, ist der Noch-Ehemann automatisch erstmal der Vater. Er muss dann die Vaterschaft nicht anerkennen. Könnte er aber, wenn er es wollte und einem damit viele Probleme bereiten. Dieses Drama wollte ich mir einfach ersparen.
Daher haben wir einfach weiter verhütet, aber auch eher schlecht als Recht. Wenn’s passiert passiert’s 🙂 Aber nichts passierte. Je unvorsichtiger wir wurden, desto größer schätzte ich das Risiko ein, schwanger zu werden. Jeden Monat kamen meine Tage pünktlich wie die Morgenpost . Ich machte mir schon Gedanken und auch Sorgen, dass ich vielleicht keine Kinder bekommen könnte. Was eigentlich ein unlogischer Gedanke war, weil wir es ja noch nie wirklich aktiv versucht hatten. Aber erklär das mal meinem Kopf.
Nach meinen Berechnungen mit meiner App „Clue“, sollte ich Silvester meinen Eisprung haben. Wir entschieden uns gemeinsam, nach langem hin und her, es drauf ankommen zu lassen. Und wir wissen ja alle: Manchmal braucht es etwas Geduld. Ich googelte viel und fand heraus, dass die Wahrscheinlichkeit gleich beim ersten Versuch schwanger zu werden, bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren, nur bei ca. 30% liegt. Da war ich echt baff – das habe ich nicht erwartet.
Mein Liebster meinte nur:
„Meine Schwimmer finden immer das Ziel.“
Uuuh, das glaube ich dir aufs Wort – und rollte mit den Augen. Typisch Mann!
Nach mehreren intensiven Leseeinheiten, fand ich außerdem heraus, dass viele Frauen zwar innerhalb der ersten 3 Monate schwanger werden, dass es aber auch bis zu einem Jahr dauern kann. Erst danach sollte man über einen ärztlichen Rat nachdenken und bei älteren Frauen schon nach 6 Monaten.
Das viele Lesen, machte mich völlig wuschig und ich beschloss abzuwarten.
Mein Freund sollte jedoch recht behalten, seine Schwimmer finden immer das Ziel. 😉
„Mit den Soldaten hätten wir Stalingrad gewonnen….“
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